Wertewandel
Kreativität – Flexibilität – Nachhaltigkeit.
Dies sind drei Werte, die während der akademischen Hochschullaufbahn auf dem Weg bleiben. Während man sich in der akademischen Laufbahn dank Bologna innerhalb kürzester Zeit komplexe Themenfelder aneignen und am Ende eine Prüfung darüber ablegen soll, kommen Eigenschaften wie „kreatives Schaffen“ und „flexibles Arbeiten“ zu kurz. In einem medien- und kulturwissenschaftlichen Masterstudiengang werden Theorien über Theorien besprochen und diskutiert. Doch bringt einem der philosophische Denkansatz von René Descartes Pluspunkte bei dem Berufseinstieg? Wohl eher nicht. Wo sind in der Medien- und Kulturwissenschaft die Kurse zum Verfassen von Pressetexten? Diejenigen, die einem lehren, wie man in einem Blog schreibt? Solche, die einem neben der ganzen Strukturiertheit die Fantasie für Bilder und Assoziationen lassen?
Flexibilität – Natürlich lässt das Hochschulstudium Platz für eine flexible Gestaltung des Stundenplans. Aber im Agenturalltag bedeutet Flexibilität die Eigenschaften, kompetent und effektiv auf die Schnelllebigkeit der Gesellschaft zu reagieren. Als Kind der 90er sieht man sich selbst als technisches Genie: man versteht alle Smartphones, man benutzt Facebook und Google wird alle 3 Minuten nach einer Antwort gefragt. Doch hat man dadurch den „digitalen Durchblick“? Weiß man, was Digitales Marketing bedeutet? Welche Relevanz Corporate Blogs haben? Welche Facetten das Social Media bereit hält? Und welche digitale Transformation noch auf uns zu kommt? Nein. Das fehlt leider.
Als Hochschulabsolvent glauben wir uns steht die Welt offen. Doch seien wir realistisch: Einige der wichtigsten Werte für den Arbeitsalltag in einer Agentur fehlen uns. Daraus folgt der Appell: Lasst uns offen und wachsam sein für die Veränderungen in der Gesellschaft; lasst uns lernbereit bleiben, auch wenn wir das mit dem Hochschulstudium am liebsten hinter uns lassen wollen; lasst uns in unseren strukturierten Köpfen Raum schaffen für kreativen Gedanken und Bilder!
Gastautor: Laura Agarius
Bild: Laura Agarius