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Expono ergo sum - So viel „Ich“ war nie

von Daniela Pauckner – 19. August 2014

 

Mit diesen Worten beschreibt Matthias Ulrich, Kurator der Ausstellung „Unendlicher Spaß“ die Situation des Ich in einer grenzenlosen Gesellschaft. 

Um eine künstlerische Auseinandersetzung mit diesen Fragen anzustoßen, hat JP│KOM Kunden und Mitarbeiter zum Art-after-Work in die Schirn in Frankfurt geladen. Dort veranschaulichen die Werke von 18 zeitgenössischen Künstlern, welche ungeahnten Möglichkeiten das gegenwärtige Leben bietet – und welche Anforderungen an das Individuum damit verbunden sind. In der Spaß- und Erlebnisgesellschaft kann man immer mehr, immer schneller, immer schöner. Doch wo bleiben Reiz und Euphorie, wenn der Spaß kein Ende mehr hat?

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Unendlicher Spaß, Ausstelleransicht: „Untitled“ (Peter Coffin, 2008) © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz

 

Die Entstehung neuer Medienformate und die gestiegene  Publikationsfrequenz bieten uns Kommunikatoren großartige Chancen, denn Kommunikationsbedürfnissen kann individueller begegnet werden – das Individuum steht im Zeitalter der Postmoderne klar im Zentrum. Dabei darf das Vorhandensein eines Kanals aber nicht mit der Pflicht verwechselt werden, diesen zu nutzen.

Um sich in der Unendlichkeit des Spaßes nicht zu verlieren, muss eine klare Entscheidung getroffen werden: Welche Art der Kommunikation passt zu meinem Unternehmen und zu meinen Anspruchsgruppen? Wie kann ich meine Kommunikationsleistung wirklich optimieren? Gerade nicht, indem ich auf zehn Hochzeiten gleichzeitig tanze, sondern indem ich mich gezielt an meinen Anspruchsgruppen orientiere: Für die Kommunikation mit Konsumenten kann sich Facebook anbieten, für die HR-Kommunikation XING oder kununu; zur Darstellung als Opinion Leader kann sich z. B. ein Corporate Blog eignen. In einer grenzenlosen Gesellschaft haben wir die Möglichkeit der unbegrenzten Selbstdarstellung, aber zugleich die Aufgabe, ihr einen kommunikativ konsistenten Rahmen zu verleihen.

Die Ausstellung „Unendlicher Spaß“ verkörpert die verschiedensten Ausprägungen postmoderner Reaktionen des Ich auf seine Umwelt und bietet eine eindrucksvolle Gelegenheit, Sinn und Unsinn vermeintlicher Möglichkeiten zu reflektieren. Noch bis zum 7. September ist die Ausstellung in der Frankfurter Kunsthalle Schirn zu sehen.