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Kommunikation und KI – der schlaue neue Kollege?

Kommunikation und KI
von Silke Steul – 15. Juni 2020

 

Referent Moritz Adam, Internal Digital Ecosystem Manager bei Siemens, berichtete über aktuelle KI-Projekte in seinem Unternehmen. Er und seine Kollegen beschäftigen sich tagtäglich mit der Frage „Wie kann man Kommunikation mit KI optimieren?“. „Wir stecken gefühlt immer noch in den Kinderschuhen und nähern uns ständig dem Thema neu an“, erzählte Adam.

Gerade zu Beginn seien eine genaue Analyse und die Entwicklung von Use Cases essenziell. Anfangs ging es vor allem darum, aufzuzeigen, was Kommunikation für Siemens intern aber auch nach außen zu den Kunden bedeutet. „Hier war schnell klar, dass wir KI einsetzen möchten, um die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Menschen zu verbessern. Mit Hilfe von Tools möchten wir besser verstehen, welcher Content für unsere Zielgruppen relevant ist und was genau ihre Bedürfnisse sind“, so der Internal Digital Ecosystem Manager weiter.

 

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Eine Live-Umfrage des Stammtisches: Wo in der Kommunikation wird aktuell KI eingesetzt?
Quelle: DPRG

 

Die Siemens Kommunikatoren nutzen KI derzeit zur Analyse und zum Vergleich von Kampagnen, zur Generierung von Headlines oder auch für die Automatisierung von Content Briefing Sessions. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und sorgen auch intern für eine hohe Akzeptanz. Vor allem, weil klar sei, dass der neue Kollege, wie Adams KI gerne nennt, keine Bedrohung darstelle, sondern vielmehr als Unterstützer wahrgenommen wird, der die Arbeit erleichtern kann.

Letztlich gilt bei allen KI-Tools: Sie sind nur so schlau, wie wir es zulassen. Denn auch eine KI braucht Training und kann nur auf das Wissen zugreifen, was man ihr gibt. Deshalb ist es wichtig, sie immer und immer wieder mit neuen Daten zu „füttern“. „Wir bei Siemens haben gelernt, dass datenbasierte Kommunikation unseren Beiträgen mehr Relevanz und Sichtbarkeit verschafft, die unsere Experten so nicht bezahlen könnten. Daher haben wir Machine Learning zum festen Bestandteil unserer Projekte gemacht“, berichtet Adam.

 

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Wie sehen Kommunikatoren die Zukunft von KI in Ihrer Branche?
Quelle: DPRG

 

Und welche Unterstützung erhoffen sich die teilnehmenden Kommunikatoren 2025 von KI? Hier zeigte eine Kurzumfrage während des Stammtischs, dass sie sich vor allem Arbeitserleichterung bei den Themen Recherche, Monitoring, Bildauswahl und Analyse durch KI wünschen.

Fazit:

KI kann zum unterstützenden Kollegen werden und Kommunikation verbessern. Hierfür müssen die Möglichkeiten und Anforderungen stärker in den Blick genommen werden. Und nicht zuletzt bedarf es eines langen Atems, um ein solches Projekt langfristig umzusetzen. Vielleicht liegt ein erster Schritt darin, für KI einen neuen Begriff zu finden, um die technischen Möglichkeiten frei von Vorbehalten zu betrachten?