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Dürfen wir unsere Hilfe anbieten? JP│KOM und die Flüchtlinge

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von Friederike Andrae – 24. Februar 2016

 

Es ist ein Donnerstag im Dezember. Wir Kollegen sitzen im Schlemmereck zusammen – es ist schließlich Dönerstag. „Weiß einer, was uns morgen am Flughafen Bahnhof erwartet?“, fragt ein Kollege. Allgemeines Achselzucken. „Naja, eigentlich ist es ganz einfach: Wir sind da, wenn die Züge mit den Flüchtlingen ankommen, geben Essen und Getränke aus, gucken wer ärztliche Hilfe braucht und schicken Kinder ohne Begleitung zum Jugendamt weiter. Dann werden die Leute sinnvoll in Busse aufgeteilt, die zu den Flüchtlingsunterkünften weiter fahren“, erklärt Yuki. Am nächsten Tag soll es um vier Uhr am Flughafen Bahnhof losgehen, ab drei wollen wir mit vier Kollegen in der Agentur aufbrechen. Die Geschäftsführung hat uns dafür frei gegeben. Zurück in der Agentur kommt Yuki zu meinem Platz. „Die haben schon genug Helfer, die haben uns abgesagt.“ Seit einigen Wochen haben wir uns in der Agentur gefragt, wie wir uns in Sachen Flüchtlinge einbringen können. Yuki hatte Kontakt zur Flüchtlingsbeauftragten der Stadt Düsseldorf aufgenommen. Bis jetzt waren immer genügend Helfer da.

 

Im Zeltlager

Cynthia hatte eine Möglichkeit aufgetan, in einem Zeltlager Deutsch zu unterrichten. Sie verließ eine Zeit lang jeden Donnerstag um drei die Agentur, um den Bewohnern einer Unterkunft in Eller die ersten deutschen Sätze beizubringen. „Da werden mehrere Gruppen gleichzeitig in einer Art großem Aufenthaltsraum unterrichtet. Ich habe fast jedes Mal neue Gesichter in meiner Gruppe, weil ständig neue Flüchtlinge kommen, aber viele auch in andere Unterkünfte wechseln“, berichtet die Juniorberaterin. Oft werde sie nach Vokabeln gefragt, in einer Stunde ging sie die Begriffe von Kleidungsstücken durch.

 

Deutschlerner gesucht

Auch ich suchte eine Möglichkeit, Sprachunterricht zu geben. Bei „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ gab man mir auch schnell Auskunft, wo das bei mir in der Nähe möglich wäre. Drei Deutschlehrer kamen dort einmal die Woche zusammen – und unterrichteten zwei Flüchtlinge. Ja, zwei. Die beiden hatten in der Intensivbetreuung schon gute Fortschritte erzielt. Demnächst soll eine weitere Unterkunft in der Nähe den Betrieb aufnehmen: Dann gibt es wohl mehr zu tun.

 

Schön, dass die freiwilligen Helfer nach wie vor so zahlreich sind. JP│KOM ist auf jeden Fall weiter bereit, zu helfen!

 

Titelbild: ptnphoto/shutterstock